Die Suche nach dem kommunistische Manifest des 21. Jahrhunderts? Occupy & Co.

Die Occupy-Bewegung. Globalisierungskritik in neuer Maskerade, Zukunftsforum Politik, Sankt-Augustin/Berlin 2012.

Die Kritik aus den Reihen von Attac, Occupy und anderen Gruppierungen stellt nicht die Globalisierung als solche in Frage, sondern betont die vielfach als „apokalyptische Reiter” wahrgenommenen Folgen der Globalisierung und bestreitet die – angebliche – Alternativlosigkeit der gegenwärtig dominanten Ausprägung. Im 21. Jahrhundert beschwören in der Tat Ungerechtigkeiten im globalen System des Kapitalismus neue Versuche herauf, eine bessere Welt zu schaffen. Globalisierungskritik und Occupy-Bewegung versuchen, den Geist des Antikapitalismus aus der Flasche zu holen und im 21. Jahrhundert neu um Großkonzerne und Banken als zentrale Feindbilder herumspuken zu lassen. Der dann freischwebende Geist ist schwer zu fassen, mal idealistisch, mal revolutionär, mal sektiererisch, mal schlichtweg aufrührerisch. Stets kann er jederzeit aus der Flasche entschwinden oder in ihr bleiben. Wenn die globalisierungskritische Bewegung aber lediglich gespenstisch um sich spukt, kann es keine Weiterentwicklung geben. Irgendwann wird die permanent propagierte Offenheit zum Problem. In der globalisierungskritischen Bewegung engagieren sich (wohl) eine Mehrheit an reformistischen, mitunter idealistischen Kräften und eine Minderheit an revolutionären Kräften, die eine grundlegende Veränderung der gesellschaftlichen und staatlichen Verhältnisse anstrebt. Eine Abgrenzung zum Kommunismus oder Linksextremismus erfolgt dabei nicht.

 

Link: http://www.kas.de/wf/doc/kas_32747-544-1-30.pdf?131106165544