Mein Kommentar auf Stern.de (Plus) zur Umbenennung des OEZ-Denkmals in München (7. Juli)

ANSCHLAG AM OLYMPIA-EINKAUFSZENTRUM IN MÜNCHEN 2016

Warum der Staat noch immer den Rechtsterrorismus beschönigt

Stern.de plus am 7. Juli 2020

Vor vier Jahren erschoss ein Deutsch-Iraner am Olympia-Einkaufszentrum in München neun Menschen. Das Motiv: Fremdenhass. Fast genausolang beschönigte Bayern die Tat als “Amoklauf”, erst jetzt kündigte man an, das Denkmal umzuwidmen. Viel zu spät, findet unser Autor.

Von Florian Hartleb

Am 22. Juli 2016 erschoss ein 18-jähriger, in München geboren und aufgewachsener Iraner am und im Olympia-Einkaufszentrum in München neun Menschen mit Migrationshintergrund. Die Tat versetzte die ganze Stadt in Furcht und Angst, lange war unklar, ob nicht noch weitere Täter unterwegs seien. Ein Denkmal am Einkaufszentrum erinnert an die Tat, es verweist bislang auf einen „Amoklauf“.
 
Der Politikwissenschaftler Dr. Florian Hartleb erstellte ein Gutachten für die Stadt München und wies die rechtsextremistischen Hintergründe der Tat nach. Schon früh forderte er, im Denkmal die rechtsterroristischen Hintergründe zu thematisieren. Erst jetzt aber bewegt sich die Stadt. Im Herbst soll die Inschrift umformuliert werden, „in Erinnerung an alle Opfer des rassistischen Anschlags“. Viel zu spät, findet Hartleb. Ein Gastbeitrag.

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