Meine Erkenntnisse aus der Bundestagswahl

Meine Erkenntnisse aus dem Wahlabend:

1. Es ist erfreulich, dass die Wahlbeteiligung hoch war.
2. Das Überbieten an moralischer Entrüstung gegenüber der AfD nützt ihr nur, zumal sie jetzt über ganz andere Ressourcen verfügt. Im Umgang mit der AfD haben die etablierten Parteien große strategische Fehler begangen (über die Forderung nach Nichtwahl bis hin zum Verbot). Es wäre auch einmal gut, über andere Parteien zu sprechen (etwa den Wiedereinzug der Liberalen etc.).
3. Der Einzug der AfD in den Bundestag passt Deutschland lediglich an eine Situation an, die in vielen anderen europäischen Ländern längst ein Normalfall geworden ist. Nicht nur hier hilft ein Blick über die Grenzen weiter.
4. Das Migrationsthema ist keineswegs verschwunden und wird, als Folge einer „Willkommenskultur“ weiterhin ein zentrales Thema bleiben, ob man will oder nicht. 
5. Eine Große Koalition auf Dauer ist schlecht für eine Demokratie und schadet den Volksparteien. 
6. Es wäre nun an der Zeit, endlich über neue Koalitionsprojekte zu diskutieren. Gerade eine Viererkoalition mit den alten Feindschaften “CSU versus Grüne” sowie “Liberale versus Grüne” ist keine Liebesheirat, nicht einmal eine Vernunftehe. 
7. Die CSU hat mit der Götterdämmerung den Status einer Regionalpartei und kann kaum Ansprüche stellen.

Mehr ist nachzulesen in meinem Buch (im März erschienen) „Die Stunde der Populisten“