Rezension meines Buchs “Einsame Wölfe” durch den Chefredakteur der Kriminalistik (Mai 2020)

In der Maiausgabe der Fachzeitschrift “Kriminalistik” (S. 318) rezensiert Chefredakteur Bernd Fuchs, Leitender Kriminaldirektor a.D.,  mein Buch “Hartleb, Florian, Einsame Wölfe, Der neue Terrorismus rechter Einzeltäter, Verlag Hoffmann und Campe, 1. Auflage Hamburg 2018, 256 S., € 22, am 6.4.2020 auch erschienen in Bonn als Sonderausgabe der Bundeszentrale für politische Bildung, € 4,50.”

“Sogenannte „Einsame Wölfe“ sind verantwortlich für eine Reihe schwerster Gewalttaten. Sie prägen als Einzeltäter eine gar nicht mehr so neue Form des rechten Terrorismus. Obwohl sie alleine handeln, häufig sozial isoliert sind, keiner Partei oder Organisation angehören, haben sie sich in virtuellen Räumen radikalisiert und dort ein Netzwerk mit Gleichgesinnten gepflegt. Spätestens seit dem 22.7.2011, als Anders Brevik in Norwegen 77 Menschenleben auslöschte, ist dieser Tätertyp der Weltöffentlichkeit bekannt. Die Fälle scheinen sich zu häufen: München, Christchurch, El Paso, Halle und Hanau(…). Die Fähigkeit des Autors, sachlich und stringent zu analysieren, spiegelt sich auch in diesem Buch wider, das er übersichtlich in sieben Haupt- und zahlreichen Unterkapiteln gliedert. Zunächst konstatiert er, dass der rechte Terror noch immer eine unterschätzte Gefahr darstellt. (…) 

Der in Tallinn lebende Autor, Dr. phil. Florian Hartleb, Politikwissenschaftler und Hochschuldozent, promovierte zum Thema Rechts- und Linkspopulismus und befasst sich seit Jahren auch mit dem Thema Rechtsterrorismus. So war er nach dem Anschlag auf das Olympia-Einkaufszentrum in München im Juli 2016 als Gutachter für die Stadt München tätig. Er stufte die Tat als „Einsamer-Wolf-Terrorismus“ ein und nicht als Amoklauf. Mittlerweile hat sich auch das LKA München dieser Bewertung angeschlossen und betont, „die rechtsradikale und rassistische Gesinnung des Täters dürfe nicht vernachlässigt werden.“ Die fachliche Diskussion darüber wurde auch in dieser Zeitschrift geführt. Darüber hinaus hat Florian Hartleb zahlreiche Aufsätze publiziert. (…) Schließlich bleibt der Leser mit aufgezeigten Problemen nicht allein, denn der Autor zeigt neben Handlungsbedarf auch Gegenstrategien und Präventionsansätze auf. (…) 

Florian Hartleb ist mit seinem Buch eine sehr wichtige Analyse gelungen, die zweifellos und absolut belegt, dass rechtsterroristische Gewaltexzesse von Einzeltätern als Bedrohung wahrzunehmen sind. Er bestätigt damit auch den weitsichtigen früheren US-Präsidenten Barack Obama, der schon 2011 unmittelbar nach den Brevik-Attacken äußerte, dass die Bedrohung durch „Einsame Wölfe“ größer sei als die durch organisierte Gruppen wie am 11. September 2001. Kurzum: Ein fundiertes Werk, das sowohl wissenschaftlichen Ansprüchen genügt, als auch gut nachvollziehbar und unmissverständlich in seinen Aussagen bleibt.”