Statement zum Fall “Lübcke” im aktuellen Spiegel (Titelgeschichte, 22. Juni 2019)

Spiegel-Titelgeschichte vom 22. Juni 2019 (Nr. 26)

Die Hinrichtung

Terrorismus  

Mit einem Kopfschuss wird der Kasseler CDU-Regierungspräsident Walter Lübcke getötet. Der mutmaßliche Täter: ein Rechtsextremist. Während die Ermittler nach möglichen Komplizen suchen, ringt die Politik um Antworten auf die eskalierende Gewalt.

Titelbild

Mein Statement: 

Der Extremismusforscher Florian Hartleb sagt: »Terrorismus spiegelt in extremer Ausformung wider, wie es um das gesellschaftliche Stimmungsbild und etwaige Schieflagen bestellt ist«.

Folgt man dieser Argumentation, dann sind die Gräben in diesem Land tiefer als je zuvor, dann hat das, was in den letzten Jahren als Enthemmung und Verrohung beschrieben wurden, ein neues Niveau erreicht. Dann muss der Staat dringend neu verorten, wo seine Feinde sitzen. Tatsächlich hat sich die Eskalation rechter Gewalt, auch gegen Politiker, seit langem angekündigt. Im Herbst 2015 überlebte die Kölner Oberbürgermeisterin Henriette Reker nur knapp ein Attentat, weitere Gewalttaten folgten.